Interview mit Markus Franke, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Mit „Zukunft hoch K“ regen Sie einen breiten Kommunikationsprozess über aktuelle und zukünftige Herausforderungen für die Kultur in Sachsen an, wie schätzen Sie den Stellenwert der gleichberechtigten Teilhabe an kultureller Bildung in diesem Prozess ein?
Wir haben Leitthemen im Dialogprozess, zu denen auch Vermittlung und Publikumsentwicklung gehören. Dabei wird wie auch bei anderen Themen die kulturelle Bildung sicher einen breiten Raum einnehmen.
Was wie intensiv diskutiert wird, hängt natürlich auch von den Dialogteilnehmenden ab und welche Schwerpunkte und Prioritäten sie setzen. Dass wir mit kultureller Bildung eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe haben, die gleichzeitig die kulturelle und künstlerische Arbeit befruchtet, das ist sicher unstrittig. Der hohe Stellenwert, den wir der kulturellen Bildung beimessen, ist auch an der Tatsache erkennbar, dass nicht nur die Förderrichtlinie Kulturelle Bildung novelliert wurde, sondern dass darin neue, innovative Ansätze, z. B. ein eigens für Jugendkunstschulen konzipierter Förderprogrammteil, enthalten sind.
Die Ansprechpartner*innen und Netzwerkstellen für kulturelle Bildung sind das Rückgrat der kulturellen Bildung auf örtlicher Ebene, wie planen Sie, diese Strukturen weiter zu fördern?
Die Förderung der kulturellen Bildung wird weiterhin über die nun überarbeitete Richtlinie unseres Ministeriums erfolgen, die eine verlässliche Förderung der Netzwerkstellen beinhaltet, die wir auch im neuen Haushalt auf dem bestehenden Niveau halten wollen. Zudem begleiten wir mit den Ansprechpartnertreffen die Arbeit auch durch den persönlichen Austausch und können so Themen gemeinsam gestalten.
Das „Landesweite Konzept Kulturelle Bildung im Freistaat Sachsen“ war ein Meilenstein hinsichtlich seiner Ziele und Vorhaben – die Corona-Pandemie hat die Umsetzung des Konzepts aufgehalten, welche Schritte sind aus Ihrer Sicht notwendig, um diese wieder in Gang zu bringen?
Dazu findet ja bereits in den erwähnten Treffen ein Austausch statt und wir müssen uns bemühen, dass wir auf Basis der vorhandenen Kapazitäten und Ressourcen das Konzept leben und die vereinbarten Ziele im Auge behalten. Und das möglichst auch in diesen schwierigen Zeiten, die eben noch nicht das Ende der Pandemie brachten und nun mit den Auswirkungen des verbrecherischen Krieges gegen die Ukraine uns vor noch weit gravierendere Herausforderungen stellen. Wichtig wäre eine Konsolidierung der Situation. Nur so können wir in absehbarer Zeit die Wirksamkeit des Konzeptes bewerten und im günstigen Fall die darin enthaltenen Maßnahmen fortschreiben oder kritisch hinterfragen.