"... lehrreich, aufregend und schön."

Anna

Meinen ESK-Freiwilligendienst, habe ich im Süden Frankreichs, in der Camphill Einrichtung „Le Béal“ absolviert. Dort habe ich für zehn Monate auf einem Art Bauernhof, in einer Lebensgemeinschaft mit Menschen mit geistiger Behinderung („Compagnons“) gearbeitet und gelebt. Als Freiwillige in Béal verbringt man eigentlich seinen ganzen Tag, von Frühstück, bis Abendbrot und allem was so dazwischen fällt, mit den Compagnons, anderen Freiwilligen, Familien, die auch auf dem Hof wohnen und anderen Betreuern und versucht gemeinsam das alltägliche Leben zu gestalten. Dazu gehört sowohl das Kochen mit Gemüse aus eigenem Anbau, Garten- und Farmarbeit, Ausflüge in die Region, Filmnachmittage, Theater- und Kunstprojekte, gemeinsames Singen und das Feiern von Geburtstagen und allen möglichen anderen Festivitäten, aber auch die kleinen Dinge, wie gemeinsames Putzen, Abwaschen, den Compagnons beim Duschen, Anziehen, oder Zähne putzen helfen und vieles mehr.

Mein Jahr als Freiwillige dort, war sehr arbeitsintensiv, fordernd und teilweise anstrengend, aber vor allem auch unglaublich lehrreich, aufregend und schön. Ich konnte viele neue Dinge ausprobieren und neues erlernen, herausfinden was es heißt Verantwortung für andere zu tragen, andere zu pflegen und ihnen zu helfen, eine neue Kultur und Sprache kennenlernen und ein anderes Land entdecken. Mein ESK-Freiwilligendienst, hat mir geholfen zu wachsen und mich besser kennenzulernen, hat mir viele aufregende Erfahrungen gegeben und vor allem, konnte ich viele tolle Menschen kennenlernen und ins Herz schließen. 


 

Neben freiwilliger Arbeit viel gereist

Jakob

Am 31.08.2020 bin ich in Dale angekommen. Da die norwegische Regierung zwei Tage zuvor neue Maßnahmen zur Eindämmung des Corona Virus veranlasst hat, musste ich mich zu Beginn in eine 10-tägige Quarantäne begeben. Nach Absolvierung dieser konnte mein Dienst dann endlich starten.

Gelebt habe ich in einem Haus, das sogenannte Freiwilligenhaus, welches jedes Jahr von den Freiwilligen in Dale bewohnt wird. Dort habe ich mit zwei anderen Freiwilligen zusammen gewohnt. Einer der beiden stammte aus der Türkei und hatte noch einen Monat Zeit in Dale, bevor sein 12-monatiger Dienst endete. Mein anderer Mitbewohner, ebenfalls Deutscher, reiste 2 Tage vor mir an. Mit ihm habe ich das gesamte Jahr zusammen gewohnt und wir sind sehr gute Freunde geworden.

Gearbeitet habe ich in der örtlichen Schule, in welcher circa 200 Schüler im Alter von 16-19 ihre letzten 3 Jahr ihrer Schullaufbahn absolvierten. Dort habe ich im Fremdsprachenunterricht geholfen und einmal pro Woche in der Schulkantine Mittagessen für die Schüler zubereitet. Außerdem habe ich dem Hausmeister bei sämtlichen Aufgaben unterstützen können. Einmal pro Woche habe ich Mittagessen an alte und geistig behinderte Menschen in Dale geliefert.

Während meines Freiwilligendienstes habe ich sehr viele Leute kennengerlernt. Ich konnte viele intensive Freundschaften schließen, welche auch heute noch anhalten. Ich konnte ebenso neben meiner freiwilligen Arbeit viel erleben, bin oft durchs Land gereist und habe viele Erfahrungen sammeln können.

Auf das ESK aufmerksam geworden bin ich auf einer Berufsmesse in meiner Heimatstadt Halle (Saale) im Jahr 2019. Sofort war mir klar, dass ich nach Abschluss meines Abiturs zunächst etwas im Ausland erleben wollte, anstatt direkt an eine Universität zu gehen. Ich kann anderen jungen Leuten, die etwas leisten und erleben möchten, das ESK wärmstens empfehlen, da dies eine hervorragende Möglichkeit ist, etwas von der Welt zu sehen und vor allem etwas Gutes zu tun.


 

Ich wollte mich überraschen lassen

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Pia

Aufenthaltszeit: September 2019 - September 2020

Aufenthaltsort: Rustavi / Georgien

Mein letztes Jahr in Georgien im Rahmen des ESK ist wirklich schwer in Worte zu fassen, weil einfach so viel passiert ist, aber was ich definitiv sagen kann ist, dass ich extrem froh bin mich dafür entschieden zu haben für 12 Monate nach Rustavi im Osten Georgiens zu gehen. Von Meer bis Hochgebirge, regenwaldähnlicher Naturverhältnisse bis Staubwüste und knallendem Sonnenschein mit 40°C und Eis und Schnee bei -15°C habe ich alles mitgenommen, obwohl ich nur in einem kleinen Land zwischen Russland und der Türkei war, in dem gerade mal an die 4 Millionen Menschen leben, wovon etwas mehr als eine Million schon in der Hauptstadt Tbilisi angesiedelt ist.

Auch wenn Rustavi nicht gerade die spannendste Stadt ist, wurde mir doch nie wirklich langweilig, sogar während der mehrmonatigen Covid-19 Quarantäne war es durchaus gut auszuhalten trotz der Einschränkungen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich durchgängig extrem liebe Menschen um mich hatte, seien es mein Chef und meine Koordinatorin, andere Freiwillige, meine Mitbewohner oder Georgier, mit denen ich mich angefreundet habe. Arbeitstechnisch gab es im ISCR auch immer genug verschiedene Dinge zu tun, zum Beispiel meinen Deutschkurs, Artikel schreiben oder meinen Basketballclub, den ich 3 Monate vor meiner Abreise noch neu angefangen habe.

Vor meinem Flug Anfang letzten Septembers wollte ich mich überraschen lassen, was mich erwarten würde und ich wurde definitiv nicht enttäuscht: Kultur, Natur, Essen, Gastfreundlichkeit der Georgier,…so viele Dinge haben dafür gesorgt, dass ich sofort wieder dort hinfahren würde, sobald sich mir die Chance bietet. Georgien hat für mich einfach noch sein komplett eigenes Flair und natürlich gab es auch Situationen oder Dinge, die ich nicht ganz so positiv fand, aber trotzdem habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt.


 

Freiwilligendienst in Zentralrumänien

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Tilmann

Aufenthaltszeit: Oktober 2019 - März 2020

Aufenthaltsort: Cristuru Secuiesc / Rumänien

Ich soll von meinen ESK-Erfahrungen berichten. Aber wo anfangen? Bei den vielen lustigen Abenden in der Freiwilligenunterkunft? Mit hundert anderen jungen Europäer*innen eine Woche lang ein Seminar zu bestreiten? Der Arbeit in der Einsatzstelle?

Oder der beglückenden Erfahrung, europaweit Freunde gefunden zu haben? Ich habe meinen Freiwilligendienst in einem kleinen Ort in Zentralrumänien verbracht. In dieser strukturschwachen Region hat eine Handvoll junger Menschen vor einigen Jahren eine Organisation gegründet, die das Lebensumfeld der Menschen aufwerten soll. Neben Freiwilligen vor Ort werden immer halbjährig europäische Volunteers beherbergt. Etwa 8 bis 10 junge Menschen sind dann gemeinsam in einem Haus untergebracht, eine große, internationale WG sozusagen. Jede und jeder dort hat andere Aufgaben: Möglich sind die Arbeit in einem Behindertenheim, im Kindergarten, Workshops in Schulen, das Schreiben für die örtliche Zeitung und einiges mehr. Meine Tätigkeit nannte sich “Promoting of rural traditions”. Für eine Website habe ich Menschen und Veranstaltungen präsentiert, die etwas zur Lebensqualität in der Region beitragen: Zum Beispiel ein älteres Ehepaar: Der Mann bietet Tanzkurse an, sie näht dafür traditionelle Kostüme. Oder eine Frau, die begonnen hat, auf einem Feld außerhalb des Ortes Lavendel anzubauen (Total ungewöhnlich für Rumänien!). Erst belächelt, ist ihr kleiner Hof jetzt zu einer beliebten Anlaufstelle für all jene geworden, die Lavendelseife, Sirup und Schnaps zu schätzen wissen…

Neben dieser “offiziellen” Tätigkeit war für mich die neue, wahrscheinlich einmalige Lebenssituation während des ESK mindestens genauso wichtig. Tag für Tag mit neun anderen Menschen aus Frankreich, Litauen, Estland und Ungarn zusammenzuwohnen ist bereichernd! Ich denke da zuallererst ans gemeinsame Feiern, an unsere Wochenendausflüge, das Trampen durch die Umgebung. Aber selbst banale Dinge haben sich für mich besonders angefühlt: Gerade noch zuhause in Deutschland fürs Abi gelernt, und auf einmal putze ich mit einem Mädchen aus Litauen die Küche (wo ist Litauen??), und sie versucht mir die Lyrics des russischen Hip-Hops zu übersetzen, der im Hintergrund läuft. Danach zum Einkaufen in das kleine verrammelte Lebensmittelgeschäft, davor stehen 5 alte Herren, ununterbrochen an ihren Zigaretten ziehend und tippen sich freundlich an die Mützen, als ich vorbeigehe.

Das sind natürlich romantische Details - und es war nicht immer alles einfach! Heimweh, Unstimmigkeiten und Streit mit den anderen, Kommunikationsschwierigkeiten, all das gibt es auch. Und trotzdem hält mich nichts davon ab, ein ESK aus ganzem Herzen zu empfehlen! Am besten, aber das ist meine subjektive Sicht, länger als ein halbes Jahr. Gerade hatte ich mich vollständig eingelebt, da ging es “schon” wieder zurück. Neun Monate oder sogar ein ganzes Jahr sind denke ich am besten.


 

Ich wollte nach der Schule einfach raus

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Lene

Aufenthaltszeit: Oktober 2019 - Juni 2020

Aufenthaltsort: Krakau / Polen

Ich bin Lene, 20 Jahre alt und habe meinen ESC in Krakau in Polen absolviert. Ich war dort von Oktober 2019 bis Juni 2020 und, obwohl es jetzt doch schon wieder ein Stückchen her ist, denke ich immer noch mit Freude an diese unvergesslichen neun Monate zurück. Ich wollte nach der Schule einfach raus, in ein fremdes Land, am besten wo es warm ist, Spanien oder Griechenland. Schlussendlich hat mir dann aber dieses Projekt in Krakau zugesagt, um dort in einem Kindergarten zu arbeiten. Kurz bevor ich meine Reise nach Polen angetreten bin, war ich etwas skeptisch. Nach Polen? Ich war noch nie in Polen und wusste überhaupt nicht, ob es mir dort gefallen könnte. Als ich dann jedoch in Krakau angekommen bin, war dieser Zweifel schnell vergessen. Meine Organisation „STRIM“ hat mich sehr herzlich empfangen und als ich dann am ersten Abend eine kleine Runde durch die neue Stadt gelaufen bin, habe ich mich direkt verliebt. Ich habe in Krakau schnell mein neues Zuhause gefunden und mein vorheriger Glaube, ich würde nie eine Stadt finden, in der ich mich so wohl fühle wie in Leipzig, hat sich schnell in Luft aufgelöst. In meiner Organisation waren mit mir noch 36 andere Freiwillige aus Europa und Asien, so habe ich dort schnell eine große Gruppe an Freunden gefunden, die mit mir diese Zeit dort verbracht haben und mit denen ich viele lustige und schöne Erfahrungen sammeln konnte. Meine Mitbewohnerinnen gehörten auch dazu. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir auch während des Lockdowns im März und April zusammen in Krakau geblieben sind und uns zwei Monate eine schöne Zeit in unserer kleinen Altbauwohnung gemacht haben. Aufgrund der Pandemie konnte ich leider nur die Hälfte meines Projektes im Kindergarten arbeiten, dann musste ich meine Arbeit mehr oder weniger online fortsetzen. Aber die Arbeit mit den Kindern hat mir überraschenderweise sehr viel Spaß bereitet und ich überlege jetzt sogar meinen beruflichen Werdegang mehr auf die soziale Richtung zu fokussieren. Alles in allem hat mich dieses Jahr unglaublich bereichert, ich konnte so viel Wertvolles aus dem Austausch mit den anderen Freiwilligen unterschiedlichster Herkunft und aus meiner Arbeit in dem polnischen Kindergarten lernen und mitnehmen. 


 

Was ganz, ganz Großes

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Hannah

Aufenthaltszeit: September 2019 - Mai 2020

Aufenthaltsort: Padova / Italien

Hallo! Ich bin Hannah und habe meinen ESK in Padova in Norditalien gemacht. Dort war ich in einem Schmetterlingshaus/ Insektarium tätig. Meine Aufgabe bestand darin, die Tiere zu versorgen, was mir sehr viel Freude bereitet hat. Währenddessen musste ich auch das ein, oder andere mal, über meinen Schatten springen, wenn z.B. lebendige Kakerlaken verfüttert werden mussten. Daher war mein Arbeitsplatz auch ein Ort, an dem ich mich manchmal aus meiner Komfortzone zwingen und gewisse Ängste überwinden musste. Für mich war es eine ganz besondere Erfahrung und es wurde nie langweilig. Neben den Tieren gab es dort auch immer viele Besucher, die mich während der Arbeit oft angesprochen haben. Anfangs war das schwer, weil ich nur ein paar Sätze auf Italienisch sagen konnte. Hinzu kam, dass viele Italiener kaum bis kein englisch sprachen. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann, dass es immer einen Weg gibt sich irgendwie zu verständigen. Ich habe gelernt in Konversationen jegliche Hemmungen abzulegen. So gab es auf der Arbeit auch immer was zu lachen. Nach der Arbeit hatte ich die Gelegenheit in die italienische Kultur einzutauchen, was ich immer sehr genoss. Wir sind auf Live-Konzerte gegangen, durch die wunderschöne Innenstadt gelaufen, haben Kirchen besichtigt, natürlich auch mal Pizza gegessen und vieles mehr erlebt. Es war für mich eine wahnsinnig interessante und prägende Erfahrung, Menschen aus ganz Europa kennen zu lernen und als Freunde zu gewinnen. Es war so spannend zu sehen, dass jeder seine ganz eigene Lebensweise und Mentalität, sowie Werte und Vorstellungen hatte und sich dennoch so ähnlich war. Ich habe so viele neue Menschen in mein Herz geschlossen und Freunde fürs Leben gefunden. Eigentlich waren die gesamten 9 Monate in Italien ein absolutes Highlight für mich. Ich konnte die italienische Mentalität und Kultur tiefgründiger kennenlernen und hatte das Gefühl ein Teil davon zu werden. Am Ende fühlte ich mich wirklich angekommen. Und jetzt, wo ich wieder in Deutschland bin, merke ich erst, dass ich mich richtig „Zu Hause“ gefühlt habe.

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass alles perfekt war, denn das war es definitiv nicht. Ich hatte Heimweh, viele Ängste und Sorgen. Ich glaube, dass gerade das Unperfekte es letztendlich irgendwie perfekt gemacht hat. Genau das habe ich gebraucht, um mich weiter zu entwickeln und vor allem um aus meiner Komfortzone herauszukommen. Für mich war diese ganze Erfahrung etwas ganz Großes und ich bin stolz, dass ich diesen Schritt gewagt habe.


 

Bloß nicht Frankreich - ein Jahr Georgien

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Frederik

Aufenthalt: September 2017- August 2018

Aufenthaltsort: Rustavi/ Georgien

Es fing mit einer unscheinbaren E-Mail an, und auf einmal saß ich in einem Flugzeug nach Georgien, einem Land dass ich vorher nur aus der Tagesschau kennen sollte. Die Schule war vorbei, für Uni oder Arbeit fehlte die Lust, also sollte es ein Freiwilligendienst werden. Da ist mir Georgien zugefallen, ein Land das dadurch bestach, dass ich absolut nichts über es wusste. Über eine Freundin bin ich zur LKJ Sachsen e.V. gekommen und gemeinsam sicherten wir uns die Stelle im International Scout Centre in Rustavi, einer Kleinstadt in Georgien. Dort hatte ich dann eine Vielzahl an Aufgaben; einen Deutsch- und Englischclub, Das Centre administrativ zu unterstützen, einen Jugendaustausch zu organisieren und vieles mehr. Arbeit mit Kindern, Büroarbeit und manuelle Arbeit, alles war dabei. Doch das wirklich Großartige war nicht nur die Arbeit, sondern auch alles Andere. Die vielen Reisen, die gemeinsamen Kochactions in der WG, die langen Nächte in Tiflis, die wunderbaren Begegnungen und Freundschaften.

Trampen auf abgelegenen Schotterstraßen mit den coolsten Mitbewohnis der Welt um dann abends bei hausgemachtem Wein die unglaubliche Gastfreundschaft und Natur des Landes zu genießen. Zwischen den pläuschen mit den alten Ladies auf dem Bazari, den unberührten Tälern des Kaukasus und den strahlenden Gesichtern der Kinder in der Schule habe ich das Westeuropäische Leben fast ein bisschen vergessen - und davon keine Sekunde bereut.

Mehr Berichte von Frederik findet ihr in seinem Blog, den er in Georgien geschrieben hat: https://www.youthreporter.eu/en/profil/evsiscr/

 


 

Mein Europäischer Freiwilligendienst in Frankreich

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Jasmin

Aufenthaltszeit: August 2017- Juli 2018

Aufenthaltsort: Bretagne/Frankreich

(...) In den ersten Tagen konnte ich die Freiwilligen Roxana (Rumänien), Getter (Estland), Rabia (Türkei) und Amina (Italien), sowie meine Tutorin und zukünftige Kollegen näher kennenlernen.(...) Ich durfte den Kindern Deutsch in der Schule beibringen, den Unterricht selbst planen und halten. Ich habe in den Schulpausen und im Freizeitzentrum kreative Bastelarbeiten angeboten und die Kinder ab und an zu Ausflügen begleitet. Zwei Mal pro Woche nahm ich an einem Französischkurs teil, bei dem ich viele liebe Menschen aus aller Welt kennengelernt habe. Jeden Donnerstagnachmittag trafen wir Freiwilligen uns in der koordinierenden Organisation, um zusammen zu essen und dann gemeinsame Projekte zu planen. Wir hatten alle verschiedene Einsatzstellen, in denen wir uns auch gegenseitig besucht haben, um den Einheimischen unsere Herkunftsländer vorzustellen. Außerdem organisierten wir ein Sprachencafé, in dem sich 14-tägig all diejenigen trafen, die sich für Fremdsprachen und verschiedene Kulturen interessierten.

Kulturelle Highlights waren auch die zwei Seminare (Startseminar, Mid-term-meeting) in Narbonne mit Freiwilligen aus ganz Europa, die wie wir ihren Dienst in Frankreich absolvierten. Bei den Seminaren ging es jedoch nicht nur um Organisatorisches wie den Youthpass oder Versicherungsfragen, sondern vorrangig um unsere persönlichen Erwartungen und Ziele, Tipps und Strategien, um Land und Leute besser kennenzulernen sowie unsere Perspektiven nach dem EFD. Während der 11 Monate konnte ich die faszinierende Landschaft und die bretonische Kultur mit ihren einzigartigen Festen und Tänzen erkunden, habe von der bretonischen Küche und vor allem den zahllosen Crêperien an jeder Straßenecke profitiert und sogar ein paar bretonische Wörter gelernt.

Auf meinem Weg bin ich vielen interessanten Menschen begegnet, die ich ohne den EFD vermutlich nie hätte kennenlernen dürfen. Ich habe mich über das Jahr hin sehr verändert, bin mit neuen Herausforderungen gewachsen, konnte Abstand zu Dingen gewinnen, die mich vorher „gefangen“ hielten, habe eine Fremdsprache gelernt und mir damit so viele neue Möglichkeiten eröffnet. Ich habe gelernt in Problemsituationen positiv zu bleiben, nicht aufzugeben und nach Lösungen zu suchen. Ich bin viel gereist, war trampen und war nicht nur die ersten Male couchsurfen, sondern auch richtig surfen an der Atlantikküste.

Für mich hat es sich also absolut gelohnt und mein Drang zu reisen wurde in dem Jahr nicht gestillt sondern erst richtig geweckt. So hoffe ich, dass der EFD für mich nur der Anfang einer langen Reise bleibt. Ich kann allen jungen Leuten, die Lust haben auszubrechen und etwas Neues zu erleben, ein Auslandsjahr wie zum Beispiel den EFD sehr empfehlen.

Außerdem bin ich allen, die mich während des Freiwilligendienstes vor Ort oder aus der Ferne begleitet haben sehr dankbar und darum möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal ganz besonders Andrea von der LKJ Sachsen e.V. danken, da sie in dieser Zeit immer ein offenes Ohr für mich hatte, sich bei Unklarheiten sofort gekümmert hat und mich über das ganze Jahr hinweg von Leipzig aus unterstützt hat!


 

Spanische Lebensfreude

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Ruben

Aufenthaltszeit: Juni 2018-März 2019

Aufenthaltsort: Nordwest Spanien

Hallo Leute, ich heiße Ruben und mein Freiwilligendienst in einem ländlichen Entwicklungszentrum in Spanien war eine super Erfahrung. In diesem Text will ich euch erzählen warum. Ich habe schon länger den Wunsch gehabt im Ausland für eine gewisse Zeit zu leben, hab aber nicht gewusst wie ich das Anstellen sollte. Als ich dann auf dem schwarzen Brett ein Gesuch für einen Volontariat gesehen habe, war ich von der Idee angestachelt das zu machen. Von Spanien und einem ländlichen Entwicklungszentrum kannte ich nicht viel im Vorfeld, war aber bereit mich auf Neues einzulassen. Überraschungen sollten sowieso ein Teil der Erfahrung sein. Sicherlich spontan mein Einsatz, aber den Termin, zumal es meiner Organisatorin auch gepasst hat, konnte ich anpassen. Damit hatte ich Zeit mich um meine Krankenversicherung zu kümmern, denn ich brauchte ein sehr teures Medikament. Ebenso blieb Zeit um meine Ausbildung als Stadtführer zu beenden. Dann ging es nach einer turbulenten Woche mit Fernsehdrehtermin, Abschiedsbier in Berlin, Dresden und Streuben und Silberhochzeit meiner Eltern nach Spanien.

Ich war im Vorfeld sehr aufgeregt, weil meine Organisatorin mehrere Skypetermine hatte platzen lassen, und ich so noch nie mit jemandem vor Ort Kontakt hatte. Als ich am Flughafen abgeholt wurde, das erste Eis beim Begrüßen gebrochen wurde und ich in meiner Wohnung angekommen war, fiel mir das Ankommen leichter. Am nächsten Tag stellte sich meine Betreuerin vor, sie war super nett und sympathisch, bereit alles zu organisieren und mit einem Ohr für meine Bedürfnisse. So konnte ich voll motiviert am nächsten Tag auf meine Arbeitsstätte gehen. Ich wurde vor meiner Wohnung mit dem Auto abgeholt, wie alle folgenden Tage meiner Zeit hier, und wir fuhren circa 20 Minuten aus der Kleinstadt raus, wo ich mein Zuhause für die nächsten 9 Monate hatte. Wir fuhren aufs Land, in das kleine verschlafene Dörfchen Lodoselo. Dort steht ein Dreiseitenhof mit anliegendem Garten, Hühnergehegen und Schafsweide. Dort begann mein Arbeitstag und setzt sich im Nachbargebäude, der Vivienda, nachdem wir alle Tiere gefüttert haben, fort. Sie ist das Zuhause von circa einem Dutzend Pensionären. Mit ihnen haben wir verschiedene Aktivitäten z.B. zur Erinnerungsgabe, Geschicklichkeit oder Unterhaltung durchgeführt. Anschließend haben wir im Zentrumsgebäude des Ortes Mittag gegessen mit weiteren Rentnern aus dem Ort. Die soziale Essensausgabe gab es auch mobil und wir sind täglich mit zwei Wagen auf die Dörfer Galiciens gefahren um dort die für viele einzige warme Mahlzeit am Tag zu verteilen. Nachmittags gab es, nachdem alle Tiere und Rentner wieder satt und zufrieden zurückgegangen sind und wir alles gesäubert haben, die Möglichkeit an zwei Wochentagen in der Stadt bei Kursen teilzunehmen. Die ersten Monate war es der Spanischeinsteigerkurs für mich, danach habe ich Kinder von Migrantinnen bei ihren Spanischkursen betreut. Alle Arbeiten waren sehr abwechslungsreich und angenehm für mich. Für einen Arbeitstag habe ich immer eine Möglichkeit gehabt, mir Pausen zu nehmen, Aufgaben auszusuchen und meine Ideen einzubringen.

Die spanische Kultur, Sprache und vor allem die Leute haben mein Herz gewonnen. Es sind die Höhepunkte in meinem Leben, wenn ich Menschen mit so viel Lebensfreude und Herzlichkeit begegne. Meine Kollegen, Freundesfreunde oder andere Begegnungen haben meinen Aufenthalt zu einem 9 monatigem Urlaub mit Festtänzen, Badeausflügen, Familienfeiern, Volksfesten, Kartenspielen, Autofahrten und viel Essen gemacht. Nicht will ich diese Erfahrung missen. So much love! te quiero España.

Das einzige was ich nicht fertiggebracht habe, ist einen Plan über mein Leben im Anschluss an das Volontariat gemacht zu haben, dafür wollt ich einfach zu sehr im hier und jetzt leben. Aber das scheint was Persönliches zu sein...


 

Georgia on my mind

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Finja

Aufenthaltszeit: Oktober 2018-März 2019

Aufenthaltsort: Rustavi/ Georgien

Georgien. Ich ertrage es kaum, wenn Leute mich fragen „wie es denn war?“ oder „wie es dort so ist?“ denn Georgien ist eines jener Länder, die man mit bekannten Dingen vergleichen kann aber in diesem Vergleich trotzdem wohl nie an die Realität annähernd herankommen wird.

In welchem anderem Land sonst wird man beim Trampen von einem Lasterfahrer mitgenommen, wo sonst bekommt man von dem Hotelinhaber zum Kaffeetrinken Wodka eingeschenkt und wird wo man geht und steht wortwörtlich überwältigt von all der Gastfreundlichkeit? Welches andere Land ist noch so unberührt von all den westlichen Einflüssen aber gleichzeitig so sehr im Umbruch wie dieses?

Ich war auf 4 verschiedenen Kontinenten bisher und habe doch noch nie etwas erlebt wie Georgien und auch alle die mich dort besucht haben, stimmen mir zu, dass es so etwas nirgendwo sonst gibt und man meine Erzählungen nur verstehen kann, wenn man es wohl selbst erlebt hat.

In Georgien für ein halbes Jahr zu wohnen war ein bisschen wie auf Zeitreise zu gehen, mit all der Technik mit der wir hier nicht mehr viel anfangen können (bestes Beispiel: Gasherd. Mein Mitbewohner und ich sorgten für Belustigung unter den Georgiern da wir dachten er sei kaputt, dabei hatten wir total vergessen gehabt dass man ja vielleicht das Gas aufdrehen müsste damit er funktioniert!) und den Einkäufen auf dem Bazari (eine Art Markt für Obst, Gemüse und gefakte Markenklamotten) und den auf der Straße spielenden Kinder (was man in Deutschland leider kaum noch sieht). Vieles lernt man dadurch an unserem Leben umso mehr zu schätzen, jedoch vermisse ich oft dieses im-Moment-leben und dieses glücklich-sein-mit-dem-was-man-hat.

In Georgien lernt man den Begriff „Dankbarkeit“ noch einmal völlig neu zu definieren.

Und auch wenn dieses Land sich in nächster Zeit sehr verändern wird, ist es allein wegen der Natur, der Menschen und deren beeindruckenden Mentalität und Lebensweise absolut sehenswert!

Mehr Berichte von Finja findet ihr in ihrem Blog, den sie in Georgien geschrieben hat: hier.


 

Einmalige Chance

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Johann

Aufenthaltszeit: September 2018-Juli 2019

Aufenthaltsort: Dublin/ Irland

Hi, mein Name ist Johann und ich habe 2018/19 zehn Monate lang einen Europäischen Freiwilligendienst mit der LKJ Sachsen e.V. als Entsendeorganisation geleistet. Als Aufnahmeorganisation habe ich mir eine irische Jugendorganisation in einer Dubliner Vorstadt ausgesucht.

In meiner Zeit beim Ballyfermot Youth Service wurde ich bei verschiedensten Aktivitäten wie Nachmittagsbetreuung, außerschulische Bildung oder Outdoor-Sportarten mit Jugendlichen unterschiedlichen Alters teilnehmend und betreuend aktiv. Ebenso wurde mir die Chance gegeben, die administrative, organisatorische Seite des BYS kennenzulernen und den Mitarbeitern sowie dem Manager beim Alltagsgeschäft über die Schulter zu sehen. Weiterhin habe ich zusammen mit meinen drei Mit-Freiwilligen an verschiedenen Erasmus+-Projekten teilgenommen, bei denen wir verschiedenste Gruppen aus EU- und Partnerstaaten in Irland begrüßen und kennenlernen konnten.

Der Europäische Freiwilligendienst (jetzt Europäisches Solidaritätskorps) und die genannten Organisationen haben mir hier eine einmalige Chance gegeben, etwas über pädagogische Arbeit, europäische Integration und Zusammenarbeit sowie die Kultur und Einstellung der Menschen in meinem Aufnahmeland zu lernen.