in puncto kulturelle Bildung 02 | 17 – Newsletter der LKJ Sachsen e.V.
Wie wichtig sind Jugend- und Bildungsarbeit in Sachsen wirklich?
Bildungsangebote fallen extremen Kürzungen zum Opfer
Die landesweiten Träger der Jugendhilfe sind es gewohnt, Zuwendungsbescheide und Mittelbewilligungen, ob nun für Personal- und Sachkosten oder Bildungsmaßnahmen, erst vergleichsweise spät im Jahr zu erhalten, obwohl die Förderanträge zum 30. November des Vorjahres eingereicht werden.
Den Zuwendungsbescheid vom Kommunalen Sozialverband (KSV) für das Förderjahr 2017 erhielt die LKJ Sachsen e.V. am 2. Mai. Der Inhalt glich einer Hiobsbotschaft. Die beantragten Fördermittel für Bildungsmaßnahmen in der Fort-, Kinder- und Jugendbildung wurden um 45 % gekürzt, wie auch bei vielen anderen landesweiten Trägern im Zuständigkeitsbereich des Sozialministeriums. Für die geplante Umsetzung der bereits ausgeschriebenen Projekte und Kooperationen fehlen mitten im Jahr mehr als 23.000 Euro. Die Begründung aus dem Sozialministerium und dem Kommunalen Sozialverband lautet unisono: „dass … weniger Mittel zur Verfügung stehen als im vorangegangenen Haushaltsjahr“ und dass es keinen Rechtsanspruch auf Förderung dem Grunde nach oder auf eine bestimmte Förderhöhe gibt. Geplante Fortbildungen und bewährte Kooperationsprojekte stehen damit auf der Kippe oder können nicht durchgeführt werden.
Es ist nicht möglich, mitten im Jahr die fehlende Landesförderung durch die Akquise zusätzlicher Drittmittel auszugleichen. Kinder- und Jugendprojekte sind ohne öffentliche Förderung nicht durchführbar, wenn wir nicht nur eine kleine privilegierte Minderheit erreichen wollen.
Die LKJ legte Widerspruch ein und fordert Antworten, zumal Sachsen einen Rekord an Steuereinnahmen verzeichnet.
Christine Range
Geschäftsführerin der LKJ Sachsen e.V.
*Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.
Aus der Geschäftsstelle
- 11. Wettbewerb um den Sächsischen Jugendkunstpreis – mehr als 230 Jugendliche sind dabei
- Mitgliederversammlung der LKJ: Mindesthonorare und Unverständnis über Kürzungen im laufenden Haushaltsjahr
- Geschäftsbericht der LKJ Sachsen e.V. veröffentlicht
- Niederländische Delegation von Kulturarbeitern war zu Gast bei der LKJ
- Neuigkeiten aus dem Freiwilligendienst: Vorstellungsgespräche laufen
Aus den Mitgliedsverbänden
- enviaM-Musikschulwettbewerb „Musik aus Kommunen“
- Sächsischer Blasmusikverband: KlangFARBEN 2017
- Schülertheatertreffen Sachsen
Neues aus Jugend- und Kulturpolitik
- Förderrichtlinie Kinder- und Jugenderholung liegt vor
- Initiative kulturelle Integration: 15 Thesen „Zusammenhalt in Vielfalt"
- Sachsen unterstützt Zusammenarbeit zwischen Schule und Theater
- Jugendpolitische Gesprächsreihe „Lass uns reden“
- Freiwilligendienste verbessern – Positionen der BKJ zur Bundestagswahl 2017
- Rückblick: JugendPolitikTage 2017
- Kunst hat einen Wert: Kirchentag versucht Künstlerbenachteiligung zu durchbrechen
Termine und Veranstaltungen
- Theaterfestival „Your Story“ des europäischen Netzwerks PLATFORM shift+ in Dresden
- 9. Kulturpolitischer Bundeskongress
- Deutscher Musikrat ruft Musizierende zum Mitmachen beim „Tag der Musik“ auf
- „LandKULTUR“: Förderung von kulturellen Aktivitäten und kultureller Teilhabe im ländlichen Raum
- Internationaler Kinderfotopreis: „The Children Peace Image of the Year”
- Neuer Jugendkulturpreis ausgeschrieben: „European Youth Culture Award“
- Bundeswettbewerb „Rauskommen! - Der Jugendkunstschuleffekt"
- Dieter Baacke Preis 2017: bundesweite Auszeichnung für medienpädagogische Projekte
- Bundeswettbewerb „Treffen junge Musik-Szene"
- Deutscher Multimediapreis mb21 sucht digitale Projekte und Arbeiten
Anregungen und Links
- Jugend - keine Kraft der politischen Erneuerung mehr?
- Brauchen wir eine „Kritische Kulturpädagogik“? Eine Skizze
- Schriftenreihe Kulturelle Bildung: „Handbuch Das starke Subjekt“
Aus der Geschäftsstelle
11. Wettbewerb um den Jugendkunstpreis - mehr als 230 Jugendliche sind dabei
Bald ist es soweit - der Wettbewerb um den Jugendkunstpreis geht in die elfte Runde! Wie in den Jahren zuvor haben uns auch dieses Jahr wieder zahlreiche Beiträge erreicht, dieses Mal zum Thema "Ansichtssache". Mit ihren Werken aus der Bildenden Kunst, Fotografie, Literatur, Tanz, Musik und Medien setzen sich Jugendliche zwischen 13 und 26 Jahren mit sich selbst, der eigenen Umwelt, mit der Natur oder aber mit der Gesellschaft und den Problemen unserer Zeit auseinander und beweisen dabei nicht nur viel Kreativität, sondern auch Mut zur eigenen Meinung.
Das Besondere am Wettbewerb: es gibt keine Vorauswahl – alle Beiträge werden am 10. Juni ganztägig im Theater der Jungen Welt in Leipzig präsentiert. Fachjurys, die sich aus Jugendlichen und Erwachsenen zusammensetzen, vergeben Preise im Gesamtwert von 2.300 Euro.
Auf die Teilnehmenden, ihre Begleiter, Freunde und Familie sowie auf Gäste wartet ein vielfältiges Programm. Die LKJ Sachsen e.V. heißt alle Interessierten willkommen und freut sich auf einen spannenden Wettbewerb.
Zur Einladung hier
Mitgliederversammlung der LKJ: Mindesthonorare und Unverständnis über Kürzungen im laufenden Haushaltsjahr
Kontrastreicher konnte die Mitgliederversammlung am 24. April nicht sein. Michael Krüger, Referent für kulturelle Bildung im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, war unser Gast. Er berichtete über den Arbeitsstand zum Konzept für kulturelle Bildung, das noch Ende des Jahres ins Kabinett eingebracht werden soll, über Arbeitsschritte, die Einbeziehung der Expertise der Verbände und die Zusammenarbeit im Rahmen der IMAG. Es scheint auf einem guten Weg zu sein. Die anwesenden Mitglieder und Gäste erfuhren auch von der Einstellung zusätzlicher Mittel in Höhe von 300.000 Euro für mobile kulturelle Angebote in den Kulturräumen im laufenden Jahr.
Als Kontrast dazu erhitzte die Mitteilung der Geschäftsstelle die Gemüter, die von der durch den Kommunalen Sozialverband angekündigten Kürzung der Fördermittel für Bildungsmaßnahmen um 45 % berichtete. Mit Unverständnis, Kritik und Protest nahmen die Mitglieder die Nachricht auf und fragten sich, wie es sein könne, mitten im Jahr solche Entscheidungen zu treffen. Vor diesem Hintergrund erhielt die sehr sachliche und abwägende Diskussion um Mindesthonorare in der kulturellen Bildung noch einmal ein stärkeres Gewicht. Das Honorar-Minimum pro Bildungseinheit in Höhe von 25 Euro, das wir bereits vor vier Jahren gefordert hatten, ist noch längst nicht überall umgesetzt. Hier gibt es Handlungsbedarf, aber man war sich einig, dass in Anlehnung an das Bundesprogramm „Kultur macht stark“ 35 Euro die Zielstellung sein sollten.
Geschäftsbericht der LKJ Sachsen e.V. veröffentlicht
Zur Mitgliederversammlung legte die LKJ Sachsen e.V. den Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2016 vor. Anknüpfend an die Ergebnisse, Zielsetzungen und Schwerpunktaufgaben des Vorjahres kann die LKJ auch für das Jahr 2016 eine erfolgreiche Arbeit bilanzieren. Das gelang mit einer Vielzahl von landesweit bedeutsamen Aktivitäten und Projekten im Bereich Bildung und Freiwilligendienste, durch einen den Dachverband stärkenden Mitgliederzuwachs, einen engagierten und kontinuierlich arbeitenden Vorstand und motivierte und fachlich kompetente Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle.
Zum Geschäftsbericht 2016 hier
Niederländische Delegation von Kulturarbeitern war zu Gast bei der LKJ
Die Internationale Fachtagung der LKJ Sachsen e.V. vom Dezember 2016 wirkt nachhaltig. Wir konnten am 12. Mai in Leipzig 14 Mitarbeiter kommunaler Kulturämter aus den Niederlanden in der Geschäftsstelle begrüßen. Dr. Christine Range referierte über Strukturen und Verantwortlichkeiten im Bereich von Kultur und Bildung in Deutschland und Sachsen. Das Besuchs- und Hospitationsprogramm umfasste in Leipzig einen Vortrag im Rathaus über Leipzig als wachsende Stadt, einen Besuch in der Baumwollspinnerei sowie im Soziokulturellen Zentrum Haus Steinstraße. In Dresden standen ein Besuch des Kulturpalastes auf dem Programm sowie ein Gespräch mit dem Leiter des Kulturhauptstadtbüros, Stephan Hoffmann.
Neuigkeiten aus dem Freiwilligendienst: Vorstellungsgespräche laufen
Nach Ende der Bewerbungsphase verzeichnet die LKJ 600 eingegangene Bewerbungen für einen Freiwilligendienst im Jahrgang 2017/18. Zurzeit finden die Vorstellungsgespräche in den Einsatzstellen statt. Insgesamt sind 140 Plätze zu besetzen. Die zweite Vermittlungsrunde für nicht besetzte Plätze beginnt Anfang Juni.
Aus den Mitgliedsverbänden
enviaM-Musikschulwettbewerb „Musik aus Kommunen“
Bereits zum zweiten Mal ist die Musikschule Mittelsachsen Flöha, Mitglied im Verband deutscher Musikschulen (VdM) e.V., Austragungsort für einen von drei bundesweiten Regionalwettbewerben. Junge Talente aus ganz Sachsen nehmen an der Veranstaltung am 9. Juni teil. Die Sieger qualifizieren sich für das Finale im November in Brandenburg.
Sächsischer Blasmusikverband: KlangFARBEN 2017
Am 27. und 28 Mai lädt der Sächsische Blasmusikverband e.V seine Mitglieder nach Dresden ein, um gemeinsam ein buntes Bühnenprogramm zu gestalten. Die KlangFARBEN bieten allen teilnehmenden Vereinen neben Konzertmöglichkeit auch die Chance, ein interessantes, vereinsübergreifendes Musikertreffen zu gestalten sowie untereinander und mit den Gästen über die Musik in Kontakt zu kommen.
Schülertheatertreffen Sachsen
Vom 14. bis 16. Juni findet das Schülertheatertreffen Sachsen (STTS) statt, ein Festival, das beispielhaftes Schultheater zeigt. Teilnehmende, Spielleiterinnen und Spielleiter sowie Lehrende haben die Möglichkeit, über das Theaterspielen ins Gespräch zu kommen und in Workshops neue Arbeitsweisen auszuprobieren. Veranstaltungsort ist das Deutsch-Sorbische Volkstheater in Bautzen. Moderiert wird das Treffen von Freiwilligendienstleistenden der LKJ aus der Einsatzstelle Landesbühnen Radebeul.
Neues aus Jugend- und Kulturpolitik
Förderrichtlinie Kinder- und Jugenderholung liegt vor
Das Sozialministerium informierte uns am 24. Mai über die neuen Regelungen zur Förderung der Kinder- und Jugenderholung über die Förderrichtlinie Überörtlicher Bedarf. Anträge auf Zuwendungen zu Maßnahmen der Kinder- und Jugenderholung für 2017 können ab sofort beim Kommunalen Sozialverband gestellt werden. Antragsformulare können beim KSV angefordert werden, auf eine jugendhilfeplanerische Stellungnahme wird verzichtet. Jeder Antrag soll mindestens fünf Maßnahmen umfassen. Die Zuwendung erfolgt als Festbetrag i.H.v. bis zu 30 Euro je Teilnehmer und Maßnahmetag.
Zur Förderrichtlinie hier
Initiative kulturelle Integration: 15 Thesen "Zusammenhalt in Vielfalt"
Die Initiative kulturelle Integration stellte am 16. Mai in Berlin 15 Thesen zu interkultureller Integration und Zusammenhalt vor und übergab diese anschließend an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die zu den Gründern der Initiative gehört, erklärt: „Von diesen fünfzehn Thesen geht ein starkes und ermutigendes Signal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus. Staat, Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner und Migrantenverbände sprechen hier mit einer Stimme – so unterschiedlich ihre Haltung ansonsten auch sein mag.“ Auf der 15-Punkte-Agenda stehen neben dem Grundgesetz als Richtschnur gesellschaftlichen Miteinanders unter anderem die Geschlechtergerechtigkeit, die Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements, die Sichtbarkeit der Religionen in der Öffentlichkeit und die Kunstfreiheit.
Zu den 15 Thesen hier
Sachsen unterstützt Zusammenarbeit zwischen Schule und Theater
Drei sächsische Schulen wurden jetzt für eine zweijährige Kooperation mit Theaterkünstlerinnen und - künstlern ausgewählt. Die Schulen hatten sich im Vorfeld bei der Fachstelle Kooperation Schule und Theater (KOST) um eine solche Zusammenarbeit beworben. Die gemeinsame Arbeit beginnt mit dem neuen Schuljahr. Die Schulen zählen damit zu den insgesamt zehn Einrichtungen, in denen das Theaterspiel durch die professionelle Begleitung einen besonderen Stellenwert im Schulalltag einnimmt. „Das Theaterspiel ist eine besonders attraktive Form des Lernens. Es fördert die Teamarbeit, stärkt das Selbstbewusstsein, leistet einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und ermöglicht Perspektivwechsel“, so Kultusministerin Brunhild Kurth, die die Zusammenarbeit von Schulen und Theaterprofis unterstützt.
Jugendpolitische Gesprächsreihe „Lass uns reden“
Die Jugendstiftung Sachsen und die Arbeitsgruppe für eine Eigenständige Jugendpolitik in Sachsen laden in der Gesprächsreihe „Lass uns reden“ zum jugendpolitischen Fachaustausch ein. Der nächste Termin findet am 15. Juni in Dresden statt und trägt den Titel „Schon gecheckt? Jugendcheck – Instrument der Kinder- und Jugendpolitik in Sachsen?!“. Der sogenannte „Jugendcheck“ ist ein breit diskutiertes Instrument zur Implementierung neuer jugendpolitischer Strategien. Er soll Politik und Verwaltung darin unterstützen, die Auswirkungen von Entscheidungen und Gesetzen auf die Lebenswirklichkeit junger Menschen zu überprüfen.
Freiwilligendienste verbessern – Positionen der BKJ zur Bundestagswahl 2017
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und die ihr im Verbund Freiwilligendienste Kultur und Bildung angeschlossenen Träger haben vier zentrale Forderungen an den Bund herangetragen, um die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste zukünftig zu verbessern. Unter anderem fordern sie den qualitativen Ausbau und die quantitative Sicherung der Freiwilligendienste, die Bereitstellung der notwendigen Bundesmittel und das Einstehen der Bundespolitik für die Fortführung der struktursichernden Förderung aus ESF-Mitteln.
Rückblick: JugendPolitikTage 2017
Vom 5. bis 7. Mai fanden in Berlin die JugendPolitikTage statt. Sie sind ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und wurden gemeinsam mit der Jugendpresse Deutschland e.V. organisiert. 450 Jugendliche diskutierten gemeinsam über eine stärkere Partizipation der Jugend an der Gesellschaft und trugen konkrete Forderungen an die Bundesregierung heran. Fragen, die die Jugendlichen bewegten, waren: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten und leben? Wie können wir erreichen, dass alle gleiche Chancen bekommen? Wie gehen wir mit Fake News, Hate Speech und religiöser Radikalisierung um? Wie wird Beteiligung dem gesellschaftlichen Wandel gerecht und für junge Menschen attraktiv?
Kunst hat einen Wert: Kirchentag versucht Künstlerbenachteiligung zu durchbrechen
Wurden freiberufliche Künstlerinnen und Künstler bei vergangenen Kirchentagen meistens noch im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeit in die Kulturprogramme eingespannt, versuchen die Veranstalter des noch bis zum 28. Mai andauernden Kirchentags in Berlin die Künstlerbenachteiligung zu durchbrechen. Olaf Zimmermann, Vorsitzender des Regionalen Kulturbeirates »Zeig dich! Kultur zum Kirchentag« sowie Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, befürwortet diese Entwicklung: „Wir wollen nicht, dass Künstlerinnen und Künstler, die in prekären Verhältnissen arbeiten müssen, noch mehr ausgebeutet werden“. Die Glaubwürdigkeit des Kirchentages, so Zimmermann weiter, hänge davon ab, Missstände nicht nur zu benennen, sondern im eigenen Verantwortungsbereich auch zu beseitigen.
Termine und Veranstaltungen
Theaterfestival „Your Story“ des europäischen Netzwerks PLATFORM shift+ in Dresden
Beim Theaterfestival vom 7. bis 10. Juni in Dresden dreht sich alles um die Verschränkung analoger und digitaler Realität. Zu sehen sind sechs europäische Koproduktionen und eine Installation, die auf ganz unterschiedliche Weise digitale Technik und den virtuellen Raum reflektieren sowie in die Inszenierungen einbinden. Gastgeber ist das Dresdner tig. theater junge generation, Mitglied des europäischen Netzwerks PLATFORM shift+. Der von der Europäischen Kommission geförderte Verbund konzentriert sich auf Theaterproduktionen für und mit jungen Menschen und legt ein besonderes Augenmerk auf unser digitales Zeitalters.
9. Kulturpolitischer Bundeskongress
Zum Thema „WELT.KULTUR.POLITIK. Kulturpolitik und Globalisierung“ findet am 15. und 16. Juni der 9. Kulturpolitische Bundeskongress in Berlin statt. Der Kongress richtet den Blick auf den Umstand, dass sich Gesellschaften, Kulturen und Staaten, Wirtschaft und Handel in den letzten Jahrzehnten weltweit verändert haben. Viele Grenzen sind durchlässiger geworden – Staaten definieren sich nicht mehr nur über ihre territoriale Souveränität, sondern auch als Teil globaler wirtschaftlicher, politischer und kultureller Zusammenhänge. Kultur- und Bildungspolitik stehen deshalb nicht nur vor der Herausforderung, sich konzeptionell neu aufzustellen, sondern sich auch demokratiepolitisch zu positionieren. Referentinnen und Referenten sowie Gäste sind eingeladen, in einen gemeinsamen Dialog zu treten.
Deutscher Musikrat ruft Musizierende zum Mitmachen beim „Tag der Musik“ auf
Der „Tag der Musik“ will ein Zeichen für die Förderung der kulturellen Vielfalt in Deutschland setzen. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto "Musiklandschaften: Orchestergipfel" und findet vom 16. bis 18. Juni im gesamten Bundesgebiet statt. Diesmal soll die Kulturarbeit vor Ort, die besonders durch ehrenamtliches Engagement geprägt ist, in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden. Eine Übersicht zu Veranstaltungen im Freistaat Sachsen gibt es hier.
„LandKULTUR“: Förderung von kulturellen Aktivitäten und kultureller Teilhabe im ländlichen Raum
Das Bundesprogramm LandKULTUR fördert modellhafte und innovative Vorhaben, die kulturelle Aktivitäten und kulturelle Teilhabe in ländlichen Regionen erhalten und weiterentwickeln. Projekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Darstellende Künste (Theater, Tanz, Film etc.), Musik, Angewandte Künste (Design, Architektur etc.), kulturelles Erbe sowie Kombinationen dieser Sparten werden gesucht. Projektskizzen können bis zum 31. Juli beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden.
Internationaler Kinderfotopreis: „The Children Peace Image of the Year”
Kriege, Konflikte und schreckliche Erlebnisse: die Medien berichten jeden Tag davon. Ein neuer Fotowettbewerb will nun Raum schaffen für Gegenentwürfe und für Visionen vom Frieden. Kinder sind weltweit aufgerufen, sich bis zum 4. Juni zu beteiligen. Angesprochen sind junge Fotofans bis 14 Jahre. Auf das beste Bild warten 1.000 Euro. Es wird zusammen mit weiteren ausgewählten Arbeiten öffentlichkeitswirksam präsentiert. Partner des internationalen Wettbewerbs in Deutschland ist das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF).
Neuer Jugendkulturpreis ausgeschrieben: „European Youth Culture Award“
"Respekt! Die Stiftung", eine Initiative zur Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung, schreibt erstmalig den European Youth Culture Award aus. Mit dem Preis will sie die Vielfalt und Veränderungskraft der Jugend und Jugendkulturen, das Engagement Jugendlicher für eine bessere Zukunft sowie ihr Mitwirken an einer toleranten, offenen Gesellschaft auszeichnen. Der Preis richtet sich an Initiativen und Projekte, die wichtige Arbeiten in diesen Bereichen leisten. Beiträge und Projekte können bis zum 15. Juni vorgeschlagen werden.
Bundeswettbewerb "Rauskommen! - Der Jugendkunstschuleffekt"
Bereits zum achten Mal schreibt der Bundesverband der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen e.V. (bjke) den Bundeswettbewerb "Rauskommen! – Der Jugendkunstschuleffekt" aus. Jugendkunstschulen und kulturpädagogische Einrichtungen sind bis zum 15. Juni aufgerufen, sich mit neuen Ideen für mehr Teilhabe an kultureller Bildung zu bewerben. Gesucht werden spannende, transferfähige Praxisbeispiele, die zeigen, wie man erfolgreich kulturelle Bildungspraxis mit möglichst allen Kindern und Jugendlichen entwickelt und gestaltet.
Dieter Baacke Preis 2017: bundesweite Auszeichnung für medienpädagogische Projekte
Der Preis würdigt herausragende medienpädagogische Projekte und Methoden aktiver Medienarbeit, die Kindern, Jugendlichen und Familien einen kreativen und kritischen Umgang mit Medien vermitteln und damit Mediennutzung und -kompetenz fördern. Der Preis wird in sechs Kategorien vergeben, die jeweils mit 2.000,- € dotiert sind. Ausgeschrieben wird der Dieter Baacke Preis jährlich von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli.
Bundeswettbewerb "Treffen junge Musik-Szene"
Der sechstägige Bundeswettbewerb für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler zwischen 11 und 21 Jahren findet vom 8. bis 13. November in Berlin statt. Das „Treffen junge Musik-Szene“ lebt davon, dass Solistinnen und Solisten auf große Formationen, Bands auf Duos, junge auf ältere Musikerinnen und Musiker treffen und sich spontane Zusammenspiele entwickeln, alle mit- und voneinander lernen. Selbst geschriebene Songs in allen Sprachen und Musikgenres sind gefragt! Bewerbungen sind bis zum 31. Juli möglich.
Deutscher Multimediapreis mb21 sucht digitale Projekte und Arbeiten
Seit 19 Jahren prämiert der Wettbewerb digitale, netzbasierte, interaktive und crossmediale Projekte und Produktionen, die in Kita, Schule, Hochschule oder in der Freizeit entstanden sind. Egal, ob App, Website, Video-Channel, Game oder Installation – alle Arbeiten, die verschiedene Medienformate miteinander verbinden, sind zum Wettbewerb zugelassen. Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten bis 25 Jahre können mitmachen. Einsendeschluss ist der 6. August.
Anregungen und Links
Jugend - keine Kraft der politischen Erneuerung mehr?
In gesellschaftlichen Debatten wird der Jugend von heute oft Politik-Distanz vorgeworfen. Selten tritt sie noch als Heldin der Veränderung in Erscheinung. Nur eine Minderheit tritt politisch engagiert und protestbereit in Erscheinung, macht dabei allerdings nicht selten die Erfahrung, dass ein vom Generationenkonservativismus geprägtes Establishment dies nicht gerne hört. Nach Erklärungen für das Verhalten der „Millennials“, der „Kinder der Krise“, sucht Dr. Beate Großegger, stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Jugendkulturforschung und Leiterin des generationlab.
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Brauchen wir eine „Kritische Kulturpädagogik“? Eine Skizze
In seiner auf der Wissensplattform „Kulturelle Bildung Online“ erschienenen Skizze bemängelt der Kulturwissenschaftler und Pädagoge Max Fuchs das Fehlen kritischer Ans ätze in der wissenschaftlichen Kulturpädagogik. Eine Ursache dafür sieht er darin, dass im Zuge einer „Evidenzbasiertheit von Politik“ zunehmend die theoretische und historische Forschung von einer einer quantitativen-empirischen Forschung zurückgedrängt werde. Damit werde das notwendige kritische Potenzial von Wissenschaft verspielt, so Fuchs. Eine kritische Kulturpädagogik braucht seiner Meinung nach beides: zuverlässige Daten, die die gesellschaftliche Situation der Menschen beschreiben, aber auch theoretisch und historisch gestützte Reflexionen, um diese Daten bewerten zu können.
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Schriftenreihe Kulturelle Bildung: „Handbuch Das starke Subjekt“
Die Anforderungen an die individuelle Lebensgestaltung in der modernen Gesellschaft steigen. Nicht nur die stetige Weiterentwicklung von Kompetenzen und Wissen, sondern auch die Anforderungen an eine kritisch-reflexive Haltung werden höher, kurz: Der Mensch muss in jeder Hinsicht stark sein. Das Handbuch, herausgegeben von Gerd Taube, Max Fuchs und Tom Braun, erläutert zentrale Begriffe, die in Theorie und Praxis der kulturellen Bildungsarbeit eine wichtige Rolle spielen. Im Mittelpunkt steht die Frage, was ein „starkes Subjekt“ ausmacht und was seine Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind.